Brand­schutz

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Brandschutzklassen nach DIN 4102 und DIN EN 13501

Der Brandschutz ist ein zentrales Anliegen in der Bauindustrie, da er das Leben von Menschen schützt und Sachschäden minimiert. Zwei wichtige Normen, die im Bereich des Brandschutzes eine zentrale Rolle spielen, sind DIN 4102 und DIN EN 13501. In diesem Blog werfen wir einen genauen Blick auf diese Normen, ihre Anwendungen und wesentliche Unterschiede.
Interessiert? Also legen wir gleich los!

DIN 4102

Die DIN 4102 ist eine deutsche Norm, die die Brandverhaltensklassen von Baustoffen, Bauteilen und Bauprodukten definiert. Sie bewertet das Verhalten von Materialien im Brandfall und klassifiziert sie vor allem im Hinblick auf Entflammbarkeit.

Die DIN 4102 ist eine sehr umfangreiche Normierung, beginnend mit „DIN 4102
Baustoffe; Begriffe, Anforderungen und Prüfungen“ und über 20 weiteren Normabschnitten wie z.B. DIN 4102-12 „Funktionserhalt von elektrischen Kabelanlagen; Anforderungen und Prüfungen“.

Interessant sind vor allem die Brandschutzklassen, wie sie nach DIN 4102 definiert sind:

  • A1: Nicht brennbar
  • A2: Nicht brennbar (Produkte dürfen dennoch gewisse Anteile brennbarer Bestandteile enthalten)
  • B1: Schwer entflammbar (dürfen nach Entflammung und Entfernung der Flamme nicht selbstständig weiterbrennen)
  • B2: Normal entflammbar (die Entzündbarkeit muss auf ein vorgegebenes DIN-Maß beschränkt bleiben)
  • B3: Leicht entflammbar (dürfen in Gebäuden nur als Verbundwerkstoff eingesetzt werden).
DIN EN 13501

Die DIN EN 13501 ist hingegen eine europäische Norm bestehend aus fünf Teilen, die die Brandklassifikation von Bauprodukten festlegt. Sie definiert sieben verschiedene Klassen, die das Verhalten von Bauprodukten im Brandfall bewertet.

Hier ein Überblick der Brandschutzklassen nach DIN EN 13501:

  • A1: Nicht brennbar
  • A2: Nicht brennbar
  • B: Schwer entflammbar
  • C: Normal entflammbar
  • D: Leicht entflammbar
  • E: Nicht ausreichend feuerbeständig
  • F: Keine Leistung festgestellt oder nicht geprüft

Als weitere Einstufung werden Brandnebenerscheinungen (Rauch & Abtropfen) berücksichtigt.

Die Rauchentwicklung ist folgendermaßen eingeteilt:

  • s1: geringe Rauchentwicklung
  • s2: mittlere Rauchentwicklung
  • s3: hohe Rauchentwicklung oder nicht geprüft

Daneben werden „Droplets“ so klassifiziert:

  • d0: kein brennendes Abtropfen oder Abfallen bis 600 Sekunden
  • d1: kein brennendes Abtropfen oder Abfallen mit Nachbrennzeit > 10 Sekunden innerhalb 600 Sekunden
  • d2: Keine Leistung festgestellt oder nicht geprüft

Klingt kompliziert? Sehen wir uns ein Beispiel an, dann dürfte das klarer werden:
Brandschutzklasse A2-s1, d0 sind demnach nicht brennbare, jedoch rauchentwickelnde Materialien. Ein Bauprodukt, das dieser Klasse entspricht, könnte z.B. ein bestimmter Kunststoff sein, der im Brandfall keine flüssigen Brennstoffe abgibt (d0), jedoch Rauch entwickelt (s1) und nicht brennbar ist (A2).

Die Brandschutzklassen nach DIN 4102 und DIN EN 13501 spielen also eine entscheidende Rolle im Brandschutz von Gebäuden.

Während DIN 4102 spezifisch für Deutschland ist und die Klassifizierung von Baustoffen anhand von Entflammbarkeit und anderen Faktoren definiert, bietet DIN EN 13501 eine europaweit harmonisierte Klassifizierung mit erweiterten Bewertungskriterien.

Beide Normen zielen darauf ab, die Brandsicherheit zu erhöhen und die Auswahl geeigneter Materialien für den Bau zu erleichtern.

Die Klassifizierungen nach DIN 4102 und die nach der europäischen DIN EN 13501 sind allerdings nicht direkt übertragbar und finden in den Ausschreibungen jeweils ihr eigenes Gewicht.

Beide Normen tragen aber wesentlich dazu bei, das Risiko von Bränden zu minimieren und somit das Leben von Menschen und Eigentum zu schützen.